Strategien in Richtung nachhaltiger Mobilität involvieren zahlreiche AkteurInnen und betreffen diverse Kommunikations- und Aushandlungsebenen, von Politik, Verwaltung, Planung bis zur NutzerInnen-Ebene.

Ein projektbegleitender Stakeholder Prozess unterstützt den „Aufbau geeigneter Lenkungs- und Steuerungskompetenzen“ innerhalb des AkteurInnennetzwerkes sowie die Entwicklung „praktikabler und akzeptierter Umsetzungskonzepte, die zum Erreichen kritischer Massen und Kipppunkte für eine »Personenmobilitätswende« geeignet sind“

Regionale Nachhaltigkeits- und Mobilitätstransition

Mobilitätstransition verfolgt das Ziel Treibhausgas-Emissionen im Verkehrssektor zu reduzieren. Gleichermaßen geht es aber auch darum, ein soziales und inklusives Mobilitätsangebot zu implementieren, welches auf Kooperation und Prinzipien gemeinschaftlichen Wirtschaftens setzt (gemeinschaftliche Nutzung von Infrastruktur, Sharing etc.), mit dem Ziel einen wichtigen Schritt für ein suffizienteres Mobilitätsverhalten zu setzten.

Ergebnisse aus einem intensiven ExpertInnen- und Stakeholderdialog im Rahmen des Projekts CHANGE! haben gezeigt, dass auf lokaler und regionaler Ebene Akteure darum bemüht sind innovative Ansätze einer Mobilitätswende umzusetzen, diese aber als Nischenlösungen nicht die geeigneten Verbreitungspfade finden, um Breitenwirksamkeit zu erlangen. Rahmenbedingungen für „neue Angebote“ müssten definiert werden, da unterschiedliche Standards und fehlende Normen die Anwendung und somit die Integration unterschiedlicher Angebote und Services hemmen. Darüber hinaus würden in vielen Gemeinden übergeordnete Strategien und fachliches Know-how fehlen, um gezielt Transitionsprozesse einer Mobilitätswende einzuleiten.

Während in urbanen Räumen eine dichte Versorgung mit öffentlichen Verkehrsmitteln häufig gewährleistet ist, stehen ländliche Räume vor gänzlich anderen Voraussetzungen, um eine Mobilitätswende lebenspraktisch und unter hoher Beteiligung und Akzeptanz umzusetzen.

Ein struktureller Wandel in Richtung eines neuen nachhaltigen Entwicklungspfades vollzieht sich aber nicht ohne gezielte Interventionen (Geels, 2005; Hafner & Miosga, 2015). Der Initiierung und Gestaltung der Transformationsprozesse in Richtung nachhaltiger Mobilitäts-Praktiken ausgehend von regionalen Ebenen wird dabei eine zentrale Rolle zuerkannt. Unter Einbindung der Bevölkerung und relevanter Akteure im Entscheidungs-, Planungs- und Umsetzungsprozess können neue regionale Mobilitätslösungen entwickelt, umgesetzt und überregional weiterentwickelt werden. Der Erfolg stützt sich dabei auf das unmittelbare Erleben differenzierter und maßgebender Lebenssituationen und Rahmenbedingungen, sowie in Folge, der Entwicklung lokal angepasster und alltagstauglicher Lösungskonzepte. Dabei setzt das Konzept der regionalen Mobilitätstransition auf innovative Pioniere des Wandels auf lokaler Ebene, welche wiederum in einer strategischen Allianz mit Politik, Wirtschaft, Bildung, Planung und Zivilgesellschaft den Impuls zu einer regionalen Nachhaltigkeits-Mobilitätstransformation setzen können.

Infografik: Regionale Nachhaltigkeits- und Mobilitätstransition